Entrapments - Kompressionsneuropathien
Pathomechanismen, Untersuchung und Behandlung
Teil 1: Online-Vorlesung: Auf diese können die Teilnehmer:innen vor dem Live-Kurs flexibel zugreifen.
Dauer: ca. 2,5 Stunden; der Link zur Onlinevorlesung wird vor Kursbeginn zugeschickt.
Teil 2: Mo. 15.09.2025 (online)
Teil 3: Mo. 22.09.2025 (online)
Teil 4: Mo. 29.09.2025 (online)
Kompressionsneuropathien sind die häufigsten peripheren Nervenerkrankungen und werden oft von Physiotherapeut:innen behandelt. Sie entstehen durch Druck und/oder Reizung peripherer Nerven und Nervenwurzeln an anatomischen Engstellen. Häufige Erscheinungsformen sind zervikale oder lumbale Radikulopathien, Karpaltunnelsyndrom oder Kubitaltunnelsyndrom. Diagnose und Behandlung von Kompressionsneuropathien gestalten sich oft schwierig, teilweise aufgrund eines begrenzten Verständnisses der Pathophysiologie verschiedener Symptome und Zeichen (z.B. Taubheitsgefühl, Schmerzen, Allodynie, motorische Defizite, Parästhesie) sowie widersprüchlicher Erkenntnisse über die Behandlung dieser Patient:innen. Dieser Online-Kurs bietet einen detaillierten Einblick in die jüngsten wissenschaftlichen Fortschritte bezüglich Pathophysiologie, Untersuchung und Behandlung von Patient:innen mit Kompressionsneuropathien und befähigt Kliniker:innen, diese Patient:innen kompetent zu untersuchen und zu behandeln.
Der erste Teil des Kurses besteht aus einer Online-Vorlesung, auf die die Teilnehmer:innen vor dem Live-Kurs flexibel zugreifen können. In der Vorlesung werden die neuesten Erkenntnisse über die pathophysiologischen Mechanismen erläutert, die Kompressionsneuropathien zugrunde liegen. Ich werde die wissenschaftlichen Belege für Mechanismen wie Ischämie, Neuroinflammation im peripheren und zentralen Nervensystem, Myelin- und Axondegeneration oder kortikale Veränderungen erörtern und sie in Zusammenhang mit häufigen Symptomen und Zeichen bei Patient:innen mit Kompressionsneuropathien setzen. Ein besseres Verständnis der zugrundeliegenden Pathomechanismen wird nicht nur eine gezielte Beurteilung dieser Patient:innen erleichtern, sondern auch Auswirkungen auf Behandlung und Prognose haben.
Der zweite, dritte und vierte Teil des Kurses wird live online durchgeführt (über 3 Abende) und umfasst eine Mischung aus Vorlesungen, praktischen Demonstrationen und interaktiv diskutierten klinischen Fallstudien.
Im zweiten Teil des Kurses werden wir am Beispiel von ausstrahlenden Rücken-/Beinschmerzen eine klinische Stratifizierungsmethode für verschiedene Arten von Nervenschmerzen besprechen. Ich werde erörtern, wie klinische Tests dabei helfen können, die zugrundeliegenden Pathomechanismen zu identifizieren und zu differenzieren, wenn sie im Zusammenhang mit positiven und negativen Zeichen/Symptomen interpretiert werden (Funktionsgewinn versus Funktionsverlust).
Wir werden die zeitgemäße Untersuchung der neurologischen Integrität und der neuralen Mechanosensitivität besprechen und diskutieren, wie die Testergebnisse zu interpretieren sind. Ich werde auch aufzeigen, wie man neuropathische von nicht-neuropathischen Schmerzen in der Klinik unterscheiden kann.
Im dritten und vierten Teil dieses Kurses vertiefen wir das Management von Patient:innen mit Kompressionsneuropathien. Die neuesten Forschungsergebnisse zur Effektivität physiotherapeutischer Interventionen bei Patient:innen mit Kompressionsneuropathien werden besprochen. Wir werden auch kurz auf die pharmakologischen und operativen Möglichkeiten eingehen und diskutieren, wann beispielsweise eine Überweisung an eine:n Ärzt:in indiziert ist.
Nach Abschluss des Kurses verfügen die Teilnehmer:innen über ein umfassendes Verständnis der möglichen Pathomechanismen, die bei Patient:innen mit Kompressionsneuropathien eine Rolle spielen. Sie verstehen, wie sie die dominanten Mechanismen bei einzelnen Patient:innen mithilfe von Untersuchungsmethoden unterscheiden können. Die Teilnehmer:innen entwickeln die Kompetenz, eine gezielte Intervention für verschiedene Untergruppen von Patient:innen mit Kompressionsneuropathien zu planen. Sie können die mit der durchgeführten Intervention verbundenen Veränderungen sicher interpretieren.
Kursziele:
- Die Teilnehmer:innen verstehen die grundlegenden Prinzipien der Schmerzphysiologie bei Patienten mit Kompressionsneuropathien und können diese in ihr klinisches Reasoning einbeziehen.
- Die Teilnehmer:innen kennen die praktische Ausführung und Interpretation des standardisierten neurologischen Untersuchens und der quantitativen sensorischen Testung im Kontext von Kompressions Neuropathien.
- Die Teilnehmer:innen verstehen die klinische Stratifikationsmethode zur Differenzierung von verschiedenen Arten von Nerven Problemen.
- Die Teilnehmer:innen können eine kompetente, gezielte Behandlung fuer Patienten mit Kompressionsneuropathien planen und die Resultate dieser Behandlung messen und interpretieren.