Lehrgang Systemische Coachingkompetenz

LEHRGANG SYSTEMISCHE COACHINGKOMPETENZ
für den Gesundheits- und Sozialbereich

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Welchen Nutzen haben Kursteilnehmer*innen vom Lehrgang SYSTEMISCHE COACHINGKOMPETENZ für den Gesundheits- und Sozialbereich?
Im Lehrgang bekommen Kursteilnehmer*innen die nötigen Kompetenzen und das nötige Handwerkszeug als Coach*in, um Klient*innen auf dem Weg zu mehr Eigenverantwortung, Selbstreflexion, Eigenmotivation und somit zu mehr Gesundheitskompetenz begleiten zu können. Die systemisch– konstruktivistische Grundhaltung bereichert das Fachwissen. Von der Gesprächsführung, über die Zielfindung und die ressourcenorientierte Umsetzung der Ziele. Notwendiges Wissen wird erworben, um eine prozessorientierte und personenzentrierte Begleitung sicher und kompetent durchführen zu können. Im persönlichen Austausch und Gesprächen mit interprofessionellen Kolleg*innen erfahren und erleben die Kursteilnehmer*innen, wie systemisches Coaching wirkt und reflektieren dann wie sie in Zukunft Menschen dabei unterstützen können, ihre Gesundheit und Lebensqualität selbst mitzugestalten.

KURSINHALT:

1.Modul: Systemisch denken – lösungsorientiert handeln
Eigenverantwortung erhöhen und die Gesundheitskompetenz steigern

Klient*innen, Kolleg*innen, Angehörige, das interprofessionelle Team, Familie und Freunde – viele Systeme begleiten Sie in Ihrem Alltag. Jedes dieser Systeme hat unterschiedliche Kulturen, Werte, Sprachen und Bedürfnisse. Mit welcher Grundhaltung wir diesen Systemen in der beruflichen Praxis und im Privatleben begegnen hat Auswirkungen auf unser Handeln. Die systemische Haltung unterstützt, die komplexen Zusammenhänge im KlientInnensystem, Therapeut*innensystem, Klient*innen- und Therapeut*innensystem und im Gesundheits–Sozialsystem zu begreifen und hilft, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Das Einstiegsmodul dient einer ersten Zusammenführung von systemisch-konstruktivistischem Denken und Ihrer persönlichen beruflichen Praxis. Wo in Ihrer Begleitung/Therapie von Klient*innen kann die systemische Haltung und Coachingkompetenz hilfreich eingesetzt werden, wo auch nicht und wie kann sie hilfreich die Gesundheits- und Lebensqualität unterstützen

KURSINHALT :

• Systemisch-konstruktivistische Grundhaltung
• Hilfreiche Haltung im Gesundheits- und Sozialbereich
• Abgrenzung zwischen Therapie/Beratung/Coaching/Training
• Lösungsorientierte Kommunikation
• Aufbau einer wertschätzenden und transparenten Beziehung
• Theorie–Praxis–Transfer
• Üben, üben, üben

2. Modul: Lösungsorientierte und ressourcenorientierte Gesprächsbegleitung
Nützliche Methoden aus dem systemischen Coaching

Durch Krankheit, Behinderung oder Veränderung im Lebensumfeld stehen in der Selbstwahrnehmung der Klient*innen oftmals Defizite, Ohnmacht und Schwächen im Mittelpunkt. Die Klient*innen, das Umfeld, die Angehörigen haben vielfach verlernt, Ihre Ressourcen und Kompetenzen zu fokussieren. Die eigenen Stärken und Ressourcen zu kennen und diese auf dem Weg zu nutzen, um Hindernisse zu überwinden erleichtert Veränderung und ermöglicht Widerstandsfähigkeit. In der Praxis haben Sie sich vielleicht auch schon öfters die Frage gestellt, was Sie dazu beitragen können, um die Eigenmotivation und die Eigenverantwortung zu steigern. Gehen Sie in diesem Modul auf die Suche nach Ihren persönlichen Ressourcen in der Gesprächsführung. Reflektieren Sie Ihre individuelle Art Fragen zu stellen und erreichen Sie dadurch eine lösungsorientierte und ressourcenorientierte Gesprächsführung. Überprüfen Sie die Auswirkungen von systemischen Fragen und Werkzeugen aus dem systemischen Coaching in Ihrem Berufsalltag

KURSINHALT :

• Reflexion der eigenen Gesprächsführung
• Ablauf eines Coachingprozesses
• Systemische Fragetechniken
• Systemische Interventionen
• Theorie–Praxis-Transfer
• Üben, üben, üben

3. Modul: Mein persönlicher Umgang mit Krisen und Konflikten
Was kränkt macht krank!

Konflikte und Störungen sind und werden immer Teil des Lebens sein, weil sie Unterschiede zum Ausdruck bringen. Unterschiede und Widersprüche zwischen Menschen, Meinungen, Gefühlen, Interessen und Zielen. Wenn Menschen die Herausforderung eines Konflikts annehmen können, haben sie die Chance zu lernen, sich zu entwickeln und produktivere Beziehungen zu leben. Wer in Konfliktsituationen konstruktiv handeln will, muss deshalb auch die eigenen Reaktionsmuster kennen und Alternativen entwickeln. Die Lösung beginnt bei der eigenen inneren Haltung! Als Handwerkszeug im ergotherapeutischen Beruf ist die gelungene Kommunikation ein unerlässliches Mittel. Verständnis für die Bedürfnisse und Wünsche der Klient*innen und auch Vermittlung zwischen Angehörigen und weiteren Personen an Schnittstellen fordert tagtäglich. Reflektieren Sie Ihre persönliche Art und Weise Konflikte zu bearbeiten und gewinnen Sie dadurch mehr Sicherheit im Umgang mit Konfliktsituationen im Gesundheitssystem. Wo Kommunikation ist, da sind auch Störungen und Konflikte. Um auf diese Situationen professionell und zweckmäßig reagieren zu können, lernen Sie in diesem Modul Techniken der Selbstreflexion und Coaching-Methoden, um Ihren Werkzeugkoffer weiter zu befüllen.

KURSINHALT :

• Systemische Hintergründe von Konflikten erkennen
• Selbst- und Fremdwahrnehmung in Konflikten
• Eigene Konflikt- und Kommunikationsmuster erkennen
• Vom Problem zur Lösung durch „passende Fragen“ Gewaltfreie Kommunikation nach M. Rosenberg
• Viele praktische Tipps für den eigenen Werkzeugkoffer
• Üben, Austausch und Reflexion

4. Modul: Umgang mit Angehörigen im Begleitungsprozess
Coachingmethoden für den Berufsalltag

Krankheit oder Behinderung und die damit oft einhergehende Einschränkungen in Aktivität und Partizipation betreffen nicht nur die Klient*innen selbst, sondern auch ihr persönliches soziales Umfeld. Eingespielte Lebensgefüge geraten aus der Balance, Rollen verändern sich plötzlich und völlig unerwartet, gemeinsamePläne und Visionen erscheinen unmöglich. Das Familiensystem ist dadurch einer wahren Belastungsprobe ausgesetzt, die unterschiedlich lang und intensiv dauern kann. Im Coaching können wir Angehörige und Betroffene dabei unterstützen, das Gegenwärtige zu akzeptieren und einen lösungsorientieren und ressourcenvollen Umgang mit der neuen Lebenssituation zu finden. Als Teilnehmer*in werden Sie vertraut mit dem Dramadreieck und erlernen die Fähigkeit, unterschiedliche Rollen zu erkennen und in eine positive Richtung zu begleiten. Sie können zwischen problemverstärkenden und lösungsfördernden Dynamiken innerhalb des beteiligten Systems unterscheiden und reflektieren und bearbeiten (eigene) Glaubenssätze.

KURSINHALT :

• Rollen und Rollendynamik
• Problemverstärkende und lösungsfördernde Verhaltensweisen im Umgang mit dem persönlichen sozialen Umfeld
• Familiensystemische Dynamiken im Coaching von Betroffenen und deren Angehörigen
• Glaubenssatzarbeit
• Üben, Austausch und Reflexion

5. Modul: Ziele entwickeln – Ziele begleiten mit zielorientierten Methoden
Lösungsorientierte Begleitung im Zielprozess

„Ziele sind die Wegweiser im therapeutischen Prozess!“ Sie dienen der Orientierung, Motivation und der Überprüfung der Lernfortschritte. Gleichzeitig ist kaum ein Schritt für unsere Klient*innen im Erstgespräch schwieriger, als die Frage nach ihren/seinen Zielen in der Therapie. Es ist oftmals eine Überforderung, Ziele für sich wahrzunehmen und zu formulieren – viele Klient*innen definieren ihre/seine Ziele als Abwesenheit von Defiziten oder können den Zustand, den sie erreichen wollen, nicht klar beschreiben. Die Verantwortung für die Festlegung des Therapiezieles übernehmen dann in vielen Fällen die ErgotherapeutInnen. Um dieser Situation in Ihrem beruflichen Alltag in Zukunft leichter begegnen zu können, bedarf es einer Bewusstmachung und Reflexion dieser Thematik. Prüfen und reflektieren Sie in diesem Modul Ihren persönlichen Zielprozess. Zielorientierte Methoden aus dem systemischen Coaching unterstützen bei der Zielfindung im privaten Bereich und in der ergotherapeutischen Praxis. Mit Hilfe dieser Werkzeuge wird es leichter, Ziele zu entwickeln, Ziele zu begleiten und Ziele zu erreichen.

KURSINHALT :

• Zielorientierungsprozess
• Zielpsychologie
• Motivationale Ziele – MOTTO Ziele
• Visualisierungsmethoden Was braucht Veränderung?
• Zwischenstopp – Reflexion
• Theorie-Praxis-Transfer
• Üben, Üben,Üben

6. Modul: Blickwinkel ändern – Perspektiven wechseln
Systemische Reflexionsarbeit für den beruflichen Alltag

Im beruflichen Alltag bleibt oftmals wenig Zeit die Eindrücke, Erfahrungen und Verwirrungen, mit Klient*innen, Angehörigen und im interprofessionellen Team zu verarbeiten! Immer wieder werden wir mit Problemen konfrontiert, die uns Grenzen aufzeigen und Ohnmacht und Hilflosigkeit werden spürbar. Den Blickwinkel zu erweitern, die Perspektive zu verändern und die systemischen Zusammenhänge zu erkennen sind stärkende Helferlein in der täglichen Arbeit. Dies ermöglicht eine innere Haltung, die uns der Zukunft mit lösungsorientierten Gedanken, Gefühlen und Handlungsmuster begegnen lässt. In diesem Modul begleiten Sie theoretische Inhalte ebenso, wie praktische Fallbeispiele aus Ihrem Berufsalltag. Nehmen Sie sich Zeit Ihre bisherigen Erfahrungen zu würdigen und wertvolle Schätze für die weitere berufliche Zukunft zu entdecken! Mit systemischen Methoden lernen Sie sich Situationen und Fragestellungen zielorientiert anzunähern, um gemeinsam Lösungen zu finden.

KURSINHALT :

• Systemische Selbstcoachingtools
• Methoden für die Intervision
• Modell der kollegialen Beratung
• Arbeiten mit dem Systembrett
• Methoden für den kollegialen Austausch in der Gruppe
• Fallarbeit und Reflexion

7. Modul: Meine Balance in stressigen Situationen finden und halten
Besser in krisenhaften Situationen surfen

„Die Welle kannst du nicht steuern – du kannst auf ihr surfen lernen – und es sogar genießen!“ Auf den Wellen von unvorhergesehenen, scheinbar unbestimmbaren und ungewissen Situationen zu surfen – das ist eine faszinierende Vorstellung – eine faszinierende Kompetenz. Im Erleben von Ungewissheit und Stress kann Coaching eine hilfreiche und zielführende Begleitung und Unterstützung bieten. Die Reflexion der „Stressoren“ und der eigenen „Stressreaktionen“ ist ein bedeutsamer Schritt. Die hilfreichen und hemmenden Stressmuster zu unterscheiden und nützen zu lernen ist ein zweiter Schritt. Gelernte Muster des eigenen Erlebens, die zu stressigen Bewertungen führen, wahrzunehmen, zu identifizieren, sind ein nächster Schritt. Loyalitäten zum eigenen Herkunftssystem können aufschlussreich sein! Die Ressourcen (in mir und rund um mich) zu entdecken und zu pflegen, in diesen Situationen konstruktiv zu handeln, sind ein weiterer Schritt. Hilfreiche Alternativen (mental und interaktiv) benötigen Training und üben und üben – dazu eröffnet Coaching das geeignete „Lernfeld“. Bei diesem Seminar trainieren Sie – in Verbindung mit unseren eigenen Erfahrungen – die Möglichkeiten des Coachings, auf den Wellen der Ungewissheit surfen zu lernen

KURSINHALT :

• Prävention und Überwindung von Stress
• Drohendes Burn-out erkennen und rechtzeitig gegensteuern
• Entschlüsselung von Energiespendern und Energieräubern im Alltag
• Umgang mit den inneren Antreibern – den „selbstgemachten Stress“ reduzieren
• Die 5 Stützen der Identität nützen
• Üben, üben, üben

8. Modul: Interventionen für Nachhaltigkeit
Transfermethoden

Viel gelernt, viel geübt, viel probiert, viele neue Ideen und Vorsätze gesammelt. Der Alltag und die Schnelllebigkeit unserer Zeit holen uns sehr schnell ein und lassen oft keinen Platz „das Neue“ zu integrieren. Auch unsere Klient*innen kehren nach einer erfolgreichen Begleitung in ihr System nach Hause zurück und vieles wird „vergessen“. Ressourcenfokussierende Rituale können wichtige Helferlein sein, um die erworbenen Kompetenzen zu integrieren und für die Praxis nutzbar zu machen. Lernen Sie nachhaltige und kompetenzstärkende Interventionen für den Berufsalltag kennen. Ihre persönliche Rückschau und die nächsten Schritte für Ihren beruflichen Alltag runden den Lehrgang ab

KURSINHALT :

• Interventionen für Nachhaltigkeit
• Beratungsprozesse erfolgreich abschließen
• Reflexion des persönlichen Lernprozesses – Rückschau Persönliche nächste Schritte
• Theorie-Praxis-Transfer
• Üben, üben, üben

Teilnahme an einem Erstgespräch via Zoom (45-60 min), Teilnahme an 17 Seminartagen, Nachweis über 30 Stunden protokollierte Peergruppenarbeit. Die Module enthalten Theorie und Demonstrationen und sind sehr praxisbetont. Sie umfassen den Austausch mit interprofessionellen Kollegen, Fallsupervisionen und die Arbeit unter Supervision. Die Ausbildung schließt mit einem Diplom ab.

Maximalteilnehmer:innenzahl: 18